Gerne wollen wir an dieser Stelle wieder einmal ein Praxisbeispiel aus der Lehre vorstellen, welches wir sehr gelungen finden. Dr. Martin Sauber veranstaltet auch im Wintersemester 2022/2023 wieder den seminaristisch geprägten Kurs „Entwicklungstheorie und -politik“ am Fachbereich Sozialökonomie im B.A. Sozialökonomie.

Darum geht es inhaltlich:

„Der Kurs „Entwicklungstheorie und -politik“ ist eine Einführung in die internationale politische Ökonomie mit dem Fokus „Entwicklung“ – im Kontext der allgemeinen neoliberalen/kapitalistischen Globalisierung der Wirtschaftsprozesse. Neben einer politi-ökonomischen und ökonomisch-markttheoretischen-paradigmenhistorischen Einführung in die Problematik finden ausgewählte historische Entwicklungsphasen sowie die aktuelle int. Konstellation ihren Platz im Kurs.“

Didaktisch legt der Kurs sein Hauptaugenmerk auf die individuelle sowie kollektive Bearbeitung von wissenschaftlichen Texten. Die dazu zu lesenden Texten werden zunächst individuell gelesen und bearbeitet und dann im Plenum diskutiert. Konzepte und Werkzeuge der digitalen Lehre haben einen hohen Stellenwert in der didaktischen Planung der Lehrveranstaltung, so gibt es einen gut strukturierten OpenOlat Kurs inkl. Forum in dem online Zugang zu den Lehrmaterialien besteht, Vorlesungen mit Visualisierungen, Podcasts und Webcasts. Außerdem werden Think-Pair-Share Gruppen sowie Elemente aus dem Inverted Classroom Konzept wie Lehrveranstaltungsbezogene Lerngruppen eingesetzt.

In diesem Kurzbericht wollen wir uns jedoch auf den Einsatz von Particify im oben genannten Kurs konzentrieren. Im Kern nutzt Dr. Sauber Particify, um sich nach jeder Veranstaltung ein individuelles und anonymes Feedback von den Studierenden zu holen. Dies erachtet er als sehr hilfreich, um seine Lehre kurzfristig auf die Bedürfnisse der Gruppe einstellen zu können. An zentraler Stelle im OpenOlat-Raum des Kurses finden Studierende Informationen, Struktur und Inputs zur jeweiligen Sitzung. Hier steht auch ein Link zu Particify zur Verfügung, hinter dem Studierende am besten direkt nach jeder Sitzung ihr Feedback abgeben können.

Im Rahmen von 9 übersichtlichen und knappen Fragen holt Dr. Sauber Feedback ein zur aktuellen Stimmung und Situation der Studierenden, ob sie im Kurs orientiert sind, wie sie Arbeitsumfang und Tempo finden, wie sie das Seminar inhaltlich finden, was sie gelernt haben und ob sie Spaß am Kurs haben. Zum Schluss können Studierende in einem Freitext-Feld noch freie Anmerkungen machen.

Gezeigt wird das Layout von Particify. Im ersten Schritt wird abgefragt "Meine Stimmung ist..." Als Antwortmöglichkeit sind fünf Emojis zur Verfügung, die in der Abstufung von Glücklich bis Unglücklich reichen.

Gezeigt wird das Layout von Particify. Im neunten Schritt wird abgefragt: "Ich möchte bemerken, dass..." Die Antwort kann in einem Textfenster eingegeben werden.

Das Feedback hilft Dr. Sauber sehr dabei, den Kurs an die Bedürfnisse der Teilnehmenden anzupassen. Die Partizipation der Studierenden bei diesem Feedback-Format war allerdings höher, als aufgrund der Corona-Beschränkungen der Fokus noch mehr auf digitaler Lehre sowie einer digitalen Durchführung der Sitzungen war.

Zusätzlich dazu erhebt Dr. Sauber Feedback der Studierenden zur Mitte des Semesters per kollaborativen OnlyOffice Word Dokument in OpenOlat. Hier gibt es fünf Bereiche mit jeweils einer Leitfrage zum Beginn des Bereichs. Studierende können hier frei und für alle im Kurs einsehbar Rückmeldung zum Beispiel dazu geben, was ihnen gefallen hat und was sie vermisst haben. Dies wird von Dr. Sauber aktiv in den Sitzungen „beworben“ und der gemeinsamen anschließenden Besprechung des Dokuments wird im Rahmen einer Sitzung anschließend Raum gegeben. Dieses Coll-Board wird aktuell von den Studierenden aktiver genutzt als die wöchentliche Möglichkeit zur Rückmeldung.

Weitere tolle Anregungen, wie Particify in die Lehre integriert werden kann finden Sie von den Kolleg:innen des HUL hier.